Hirntumore sind eine seltene Krankheit, deren Ursachen noch immer unklar sind. Im Folgenden beantworten wir Ihnen die wichtigsten Fragen zum Hirntumor – von Symptomen über Behandlungsmethode bis zur Prognose.
Ein Hirntumor ist ein gut- oder bösartiger Wucherung innerhalb des Schädels. Vor allem Menschen im Kindesalter oder Menschen ab dem 70. Lebensjahr erkranken an einem Hirntumor – im Vergleich zu anderen Krebserkrankungen sind Gehirntumore jedoch selten. Nur 2% aller Krebserkrankungen sind Hirntumore. In Deutschland erkranken jährlich schätzungsweise 7.040 Menschen an einem Tumor des Gehirns oder des Rückenmarks. Insgesamt sind Männer etwas häufiger betroffen als Frauen.
Man unterscheidet nicht nur zwischen gutartigen und bösartigen Hirntumoren. Es gibt auch die Unterscheidung von primären und sekundären Hirntumoren:
Man unterscheidet nicht nur zwischen gutartigen und bösartigen Hirntumoren. Es gibt auch die Unterscheidung von primären und sekundären Hirntumoren:
Ein Hirntumor kann zu verschiedenen Symptomen führen, die ohne Behandlung immer schlimmer werden.
Zum Beispiel:
Solche und ähnliche Symptome können sowohl bei gutartigen als auch bei bösartigen Tumoren entstehen. Manche Gehirntumoren können für eine lange Zeit auch keinerlei Symptome hervorrufen.
Bei Verdacht auf einen Hirntumor kommen verschiedene Untersuchungsmethoden zum Einsatz. Besonders wichtig ist die Computertomographie (CT) und die Kernspintomographie (MRT). Die CT ermöglicht eine Abbildung des Gehirns – das gibt grundsätzlichen Aufschluss darüber, ob ein Tumor, eine Verkalkung oder eine Blutung vorliegt. Die MRT bietet noch detailliertere Bildgebung, mit denen sich selbst kleinste Tumore erkennen lassen.
Wenn ein Tumor vorliegt, ist anschließend eine feingewebliche Untersuchung notwendig. Dann entnimmt der Neurochirurg eine Gewebeprobe des Tumors und untersucht, ob es sich um einen gutartigen oder bösartigen Tumor handelt. Diese Klassifikation der Tumor- Art spielt eine wichtige Rolle für Prognosen bezüglich des Tumorwachstums und dem Heilungsverlauf.
Übrigens: Neben den bildgebenden Verfahren der CT und MRT gibt es auch noch die Untersuchungsmethoden eines Elektroencephalogramm (EEG) und die Untersuchung von Nervenwasser (Liquor). Das EEG kann einen Hirntumor grob lokalisieren. Die Liquor- Untersuchung kann helfen, um eine entzündliche Erkrankung des Nervensystems auszuschließen.
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) klassifiziert Tumore des Nervensystems in folgenden vier Graden:
Dabei gilt: Je bösartiger der Tumor und je schneller das Wachstum im Gehirngewebe, desto schlechter die Heilungschancen. Die Lage des Tumors im Gehirn, Wachstumsgeschwindigkeit, die Radikalität der Operation und die Wirksamkeit der Behandlungsverfahren entscheiden bei bösartigen Tumoren über die Prognose. Gutartige Tumore verkürzen die Lebenserwartung in der Regel nicht.
Die Behandlung eines Hirntumors verläuft je nach Tumorart, Prognose und befallene Gehirnregion unterschiedlich. Grundsätzlich gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten, die bei Bedarf miteinander kombiniert werden können:
In den meisten Fällen wird ein Hirntumor operiert. Während gutartige Tumoren im Optimalfall vollständig geheilt werden können, ist das bei bösartigen Tumoren selten der Fall. In den meisten Fällen kommt es bei bösartigen Hirntumoren nach der OP zu einer Chemo- und/oder Strahlentherapie.
Übrigens: Für Hirntumore gibt es immer wieder neue Therapieansätze. Bösartige Tumoren wie Glioblastome können beispielsweise auch mit Wechselstromfeldern (TTF) behandelt werden. Auch eine sogenannte Radiochirurgie mit Gamma-Knife oder Cyber- Knife sind möglich.
In den meisten Fällen wird ein Hirntumor unter Vollnarkose operiert. Der Arzt schneidet die Kopfhaut ein, schiebt das Muskelgewebe zur Seite und schneidet ein kreisrundes Stück aus dem Schädelknochen. Dann wird die Hirnhaut mit einem Messer eingeschnitten und das Gehirn freigelegt. Entlang der Nervenfaserbahnen verschafft sich der Chirurg einen Zugang zum Tumor und setzt am Tumor einen dünnen Stift ein, der Ultraschallwellen aussendet. Diese Wellen zerstören den Tumor, der anschließend abgesaugt wird.
Manchmal kann ein Patient bei vollem Bewusstsein am Hirn operiert werden – das ist sinnvoll, um während der OP zu überprüfen, ob die Hirnfunktionen noch richtig funktionieren. Da unser Gehirn keine Sinneszellen zur Schmerzempfindung haben, kommt es bei einer sogenannten „Wachoperation“ nur zu einer örtlichen Betäubung. Das hört sich schlimm an – viele Patienten berichten jedoch von einer positiven Erfahrung nach einer Wachoperation. Viele Betroffene empfinden es beruhigend, dass Sie während der ganzen Operation bei Bewusstsein sind. Das gibt ein Gefühl von Kontrolle über das Geschehen und nimmt die Angst, nicht mehr aufzuwachen.
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