Wenn Eltern zu Patienten werden - Vier Filme über die Pflege von Müttern und Vätern

Fabian Hebestreit

erstellt am:

2019-01-30

letzte Änderung:

2023-01-10

Einer der erfolgreichsten deutschen Filme aller Zeiten ist „Good Bye, Lenin!“, in dem eine Frau 1989 nach einem Herzinfarkt ins Koma fällt und dadurch die Wende verpasst. Als sie wieder erwacht, versucht ihr Sohn alles, um sie zu schonen, und spielt ihr deshalb vor, die DDR würde noch existieren. Diese Geschichte lockte mehr als sechs Millionen Zuschauer in die Kinos, was nicht nur an dem Spiel mit der jüngeren deutschen Vergangenheit lag, sondern auch daran, dass es im Kern um das Thema „Familie“ ging.

Patietenverfügung für kranke Eltern

Was würden wir alles für unsere Eltern tun, wenn diese plötzlich erkranken und auf unsere Hilfe angewiesen sind? „Good Bye, Lenin!“ ist der erfolgreichste Film, der diese Frage stellt, aber er ist natürlich nicht der einzige. Hier sind ein paar weitere Vorschläge für Ihren nächsten Filmabend:

In „Other People“ (verfügbar auf Netflix) geht es ebenfalls um eine Mutter-Sohn-Beziehung. Darin zieht der 29jährige David von New York zurück nach Kalifornien, um sich um seine krebskranke Mutter zu kümmern, die gerade Chemotherapie durchläuft. Der Autor und Regisseur Chris Kelly, der jahrelang für die Sketchshow „Saturday Night Live“ schrieb, verarbeitete mit diesem Film den Tod seiner eigenen Mutter und schafft es gekonnt die Waage zu halten zwischen den Momenten, in denen man losheulen möchte, und vielen Szenen, die einen dagegen zum Lachen bringen.

Auch „Die Geschwister Savage“ (erhältlich unter anderem bei Amazon, maxdome und iTunes) ist im Kern ein Drama, aber bietet dank seines präzisen Oscar-nominierten Drehbuchs genug Momente zum Aufatmen und Lachen. Philip Seymour Hoffman und Laura Linney (die für diese Rolle ebenfalls eine Oscar-Nominierung bekam) spielen darin ein Geschwisterpaar, welches eines Tages die Nachricht erhält, dass ihr Vater, den sie seit Jahren nicht gesehen haben, an Demenz erkrankt ist, und die beiden nun für die Pflege verantwortlich sind.

Vor dem gleichen Problem stehen die Schwestern Bessie und Lee, deren Vater Marvin seit einem Schlaganfall bettlägerig ist. Bessie kümmerte sich 20 Jahre um ihn, während Lee auszog und eine eigene Familie gründete. Als bei Bessie allerdings Leukämie diagnostiziert wird und sie einen Knochenmarkspender braucht, nimmt sie wieder Kontakt zu ihrer Schwester auf. Die dramatische, aber auch humorvolle Verfilmung des preisgekrönten Theaterstücks „Marvins Töchter“ (zu sehen bei Sky und erhältlich auf DVD) wartet mit erstklassigen Darstellern auf, unter anderem Meryl Streep, Robert De Niro, einem jungen Leonardo DiCaprio und Diane Keaton, die für ihre Rolle eine Oscar-Nominierung erhielt.

Ganze sechs Nominierungen für den begehrtesten aller Filmpreise, unter anderem in der Kategorie „Bester Film“, erhielt die in schönen Schwarzweiß-Bildern gefilmte Tragikomödie „Nebraska“ (verfügbar unter anderem bei Amazon, maxdome und iTunes). Darin fällt der senile Woody auf einen Werbebrief herein und glaubt nun, eine Million Dollar gewonnen zu haben. Da er immer wieder zu Fuß aufbricht, um seinen Gewinn aus dem zwei Bundesstaaten entfernten Nebraska abzuholen, erklärt sein Sohn David sich schließlich bereit, Woody dorthin zu fahren. Auf der gemeinsamen Reise kommen sich Vater und Sohn wieder näher, aber David erkennt auch, dass die Familie sich nicht mehr alleine um Woody kümmern kann.

Natürlich wünscht sich niemand, dass die eigenen Eltern mal so krank werden, dass sie auf Hilfe angewiesen sind. Genauso wenig wollen Eltern ihren eigenen Kindern irgendwann mal zur Last fallen. In solchen Fällen hilft es deshalb, wenn eine Patientenverfügung, Vorsorgeverfügung und Betreuungsverfügung vorhanden sind, in der für den Ernstfall alles geregelt ist. Wie Sie am besten Ihre eigene Verfügung erstellen, können Sie unserem Ratgeber  entnehmen – damit Sie entspannt unsere Filmtipps genießen können. Wenn Sie Ihnen gefallen haben, empfehlen Sie sie ruhig weiter, oder hinterlassen Sie uns hier einen Kommentar.

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