Vorsorgevollmacht & Patientenverfügung: Wie verbreitet ist Vorsorge in Deutschland?

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2022-10-03

letzte Änderung:

2023-07-10

Der Ergo Risiko Report 2022 zeigt: Immer mehr Bürger und Bürgerinnen setzen auf Vorsorgevollmacht, Patienten- und Betreuungsverfügungen. Welche Problematik es bei der Vorsorge trotzdem gibt, erfahren Sie hier.

Vorsorgevollmacht

Worum es bei der Studie geht

Das Marktforschungsinstitut „HEUTE UND MORGEN“ hat für den Ergo Risiko Report (2022) 3.200 Personen repräsentativ zu verschiedenen Schwerpunkten befragt. Neben Themen wie Geld und Finanzen, Risikokompetenz und Digitalisierung war auch das Thema Gesundheit bzw. Vorsorge dabei. Dabei stellte sich unter anderem heraus:

  • Der Großteil der Deutschen kennt die wichtigsten Vorsorgedokumente. Dazu gehören, Patientenverfügung, Betreuungsverfügung, Vorsorgevollmacht und Bankvollmacht.

  • Am unbekanntesten ist die Betreuungsverfügung. 15 Prozent der Befragten wussten nicht, was eine Betreuungsverfügung ist.

Lese-Tipp:Betreuungsverfügung - Die 8 wichtigsten Fragen im Überblick“.

  • Nach der Betreuungsverfügung folgt die Vorsorgevollmacht. Hier geben 7 Prozent der Befragten an, sie nicht zu kennen.

Lese-Tipp:5 gute Gründe für eine Vorsorgevollmacht“, „Vorsorgevollmacht erstellen: Darauf sollten Sie achten“ und „Vorsorgevollmacht: Deshalb ist sie für jeden wichtig“.

  • Am bekanntesten sind Patientenverfügung und Bankvollmacht. Hier wissen nur 3 Prozent der Befragten nicht, worum es sich bei diesen Dokumenten handelt.

Lese-TippPatientenverfügung erstellen: 5 Schritte für eine wirksame Vorsorge“, „Patientenverfügung 2022: Häufige Fragen und wertvolle Tipps“, „3 Wege zur Patientenverfügung: So treffen Sie die richtige Wahl

Viele Deutsche sorgen trotzdem nicht vor

Nutzen tun die meisten Deutschen die Vorsorgedokumente leider trotz Kenntnis noch nicht. Dabei können fehlende Dokumente im Ernstfall schwerwiegende Konsequenzen haben – und bedeuten, dass ein fremder Betreuer Entscheidungen über das eigene Leben & Tod trifft.

  • 44 Prozent der Deutschen haben eine Bankvollmacht.
  • 39 Prozent haben eine Patientenverfügung.
  • 35 Prozent haben eine Vorsorgevollmacht.
  • 27 Prozent haben eine Betreuungsverfügung.

Trotzdem lässt sich festhalten: Im Vergleich zu den Vorjahren ist ein klarer Aufwärtstrend erkennbar. 2018 hatten beispielsweise nur 39 Prozent der Befragten eine Patientenverfügung, nur 26 Prozent eine Vorsorgevollmacht und 21 Prozent eine Bankvollmacht.

Woran könnte der Aufwärtstrend liegen?

Im Report selbst heißt es:

„Möglicherweise haben sich die Deutschen in Corona-Zeiten stärker mit diesen Themen auseinandergesetzt. Verantwortliche Stellen sollten hier am Ball bleiben und die positive Entwicklungsrichtung befördern und verstärken“.

Dem stimmen wir zu. Zudem gibt es immer mehr Anbieter wie Patientenverfügung.digital, die Aufklärung betreiben und die Erstellung von wichtigen Vorsorgedokumenten so unkompliziert wie möglich machen. Bei uns müssen Sie zum Beispiel nur verschiedene Fragen beantworten, um eine gültige, maßgeschneiderte und rechtswirksame Patientenverfügung oder Vorsorgevollmacht zu erhalten.

Vor Krankheiten haben die Deutschen am meisten Angst

Laut dem Ergo Risiko Report ist die größte Zukunftsangst der Deutschen eine schwere Erkrankung wie Krebs, Herzinfarkte oder Demenz. 35 Prozent der Deutschen fürchten sich davor – auch viele 18- bis 30-Jährige (23 Prozent). Genau das macht Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht auch so wichtig. Natürlich können die Dokumente keine Krankheiten vorbeugen – doch sie geben Gewissheit, im Ernstfall zumindest bestmöglich abgesichert zu sein. Vor allem in Kombination mit einer Betreuungsverfügung, gibt es so kaum Vorsorgelücken.

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Wenn Sie vorsorgen möchten, können Sie das mit Patientenverfügung.digital besonders einfach tun. Registrieren Sie sich kostenlos und erstellen Sie sich Ihre Vorsorgedokumente schnell, unkompliziert und ohne versteckte Kosten. Mit unserem digitalen Assistenten gelingt die Erstellung so einfach, dass es fast schon Spaß macht! Probieren Sie es as.

Update: Zwei wichtige Änderungen für 2023

Patientenverfügung & Vorsorgevollmacht gehören zu den wichtigsten Vorsorgedokumenten in Deutschland. Seit Januar 2023 gibt es nun zwei kleine, aber wichtige Änderungen, die wir Ihnen im Folgenden vorstellen. Eine Änderung betrifft das Zentrale Vorsorgeregister.

Was ist das Zentrale Vorsorgeregister?

Das Zentrale Vorsorgeregister (ZVR) gehört zum Bundesministeriums der Justiz. Hier können Sie Vorsorgevollmachten, Patientenverfügungen und Betreuungsverfügung registrieren, damit Betreuungsgerichte und behandelnde Ärzte im Ernstfall schneller über Ihre Dokumente Bescheid wissen. Dabei werden Name des Dokumentenerstellers, Umfang der Dokumente und Daten der Vertrauensperson / Bevollmächtigten vermerkt.

Folgende Eckpunkte sind wichtig:

  • Nach der Registrierung erhalten Sie die sogenannte ZVR-Card, auf der Vorsorgeurkunde und Bevollmächtigte/r vermerkt sind.
  • Der oder die Bevollmächtigte wird über die Registrierung schriftlich benachrichtigt.
  • Die Registrierungsgebühr beträgt einmalig 26 Euro. Sie können so viele Vorsorgedokumente wie möglich registrieren. Alle Registrierungen gelten zeitlich unbegrenzt.

Was hat sich seit Januar 2023 geändert?

Seit Januar 2023 gibt es zwei wichtige Änderungen, die Vorsorgevollmacht & Patientenverfügung betreffen:

  • Ärzte können in medizinischen Notfällen nun direkt auf das Vorsorgeregister zugreifen (dies war vorher nicht der Fall). Das ist ein logischer Schritt, damit Ärzte und Ärztinnen sich im Ernstfall schneller über Patientenwünsche informieren können.
  • Außerdem gibt es nun endlich ein Notvertretungsgesetz für Ehegatten. Bisher konnten Ehepartner ohne Vorsorgevollmacht im Ernstfall nicht entscheiden, wie ihr Partner behandelt werden soll. Mit dem Notvertretungsgesetz ändert sich das: Ehepartner sind nun automatisch für 3 Monate gegenseitig vertretungsbefugt.

Das Notvertretungsrecht betrifft übrigens nicht nur medizinische Behandlungen. Auch vermögensrechtliche Fragen kann der Ehepartner regeln, wenn diese direkt mit der medizinischen Behandlungen zusammenhängen (zum Beispiel Pflegeverträge).

Warum ist eine Vorsorgevollmacht weiterhin sinnvoll?

Eine Vorsorgevollmacht ist weiterhin sinnvoll, weil das Notvertretungsrecht zeitlich und in seinem Umfang begrenzt ist. Wer sich umfassend und für verschiedenste Szenarien absichern möchte, kommt um eine Vorsorgevollmacht nicht herum. Trotzdem ist das neue Notvertretungsrecht sehr sinnvoll, weil es eine zusätzliche Absicherung bieten kann, wenn noch keine Vorsorgevollmacht verfasst ist.

Was, wenn ich kein Notvertretungsrecht möchte?

Sie können dem Notvertretungsgesetz natürlich widersprechen. Das sollten Sie am besten schriftlich in Ihrer Vorsorgevollmacht oder Patientenverfügung tun. Seit Januar können Sie den Widerspruch aber auch getrennt von diesen Dokumenten festhalten. Und Ihre Widerspruchserklärung im Zentralregister hinterlegen.

Welche Alternativen zum Zentralen Vorsorgeregister gibt es?

Ob Vorsorgevollmacht, Patientenverfügung oder Betreuungsverfügung: Sie können Ihre Vorsorgedokumente auch direkt online bei Patientenverfügung.digital hinterlegen. Der große Vorteil: Bei uns erhalten Sie einen Aufkleber mit QR-Code für Ihre Gesundheitskarte oder Ausweis. Im Notfall können Ärzte diesen QR-Code direkt mit dem Smartphone scannen und wichtige Dokumente sofort abrufen. Schneller als mit unserem QR-Code geht es nicht!

Schlusswort

Die Änderungen seit Januar 2023 sind sehr zu begrüßen. Denn so wird das Selbstbestimmungsrecht weiter gestärkt – und Ärzte können im Notfall schneller handeln. Dennoch ist die Hinterlegung bei uns vermutlich weiterhin die unkomplizierteste und schnellste Möglichkeit ein Vorsorgedokument zu hinterlegen. Wenn Sie noch keine Dokumente haben, können Sie diese auch direkt bei unskostenlos erstellen. EINFACH HIER KLICKEN.

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