Tiere im Pflegeheim: Das sollten Sie wissen

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2023-02-06

letzte Änderung:

2023-02-07

Haustiere sind ein wichtiger Lebensbestandteil für viele Menschen. Vor allem ältere Person haben oft eine besondere Bindung zu ihren Tieren – auch aufgrund der soziale Komponente. Doch sind Haustiere auch im Pflegeheim erlaubt? Im Folgenden erfahren Sie alles, was Sie über Haustiere im Pflegeheim wissen müssen.

Tiere im Pflegeheim

Warum können Haustiere im Pflegeheim sinnvoll sein?

Zahlreiche Studien belegen, dass uns Haustiere sozialer und gesünder machen. Gerade im Alter kann eine tiefe emotionale Bindung zu einem Haustier oder auch nur der regelmäßige Umgang mit Tieren das Leben ungemein bereichern. Vor allem der Kontakt zu Hunden und Katzen hat viele positive Auswirkungen, die sich sogar in Therapien bewährt haben.

Haustiere im Pflegeheim bieten zum Beispiel folgende 3 Vorteile:

  • Einfachere Umstellung
    Der Umzug ins Pflegeheim fällt vielen Menschen schwer. Wer sein Haustier mitbringen darf, kann sich auf diesen neuen Lebensabschnitt häufig besser einstellen und in die neue Umgebung schneller eingewöhnen. Außerdem kann man Routinen mit dem Haustier beibehalten.

  • Mehr Wohlbefinden
    Tiere wirken beruhigend und lösen Glücksgefühle aus. Sie sind ein wichtiger Bezugspunkt für Menschen und bieten Geborgenheit, Nähe und Freundschaft. So können Haustiere auch Vereinsamung verhindern und in schweren Zeit Trost spenden.

  • Mehr Kommunikation
    Selbst bei Sprachbehinderungen lässt sich weiterhin mit Tieren kommunizieren. Durch Berührung und Gesten bieten Tiere eine weitere Möglichkeit der Kommunikation und des Zuhörens. So fördern Sie auch soziale Interaktionen und halten geistig fit.

Sind Tiere im Pflegeheimen erlaubt?

Grundsätzlich gibt es kein Recht darauf, Tiere ins Pflegeheim mitnehmen zu dürfen. Bedenken Sie, dass ein Tier Arbeit macht und tiergerecht gehalten werden muss. Trotzdem gibt es einige Pflegeheimen, in denen die Haltung von tierischen Mitbewohner erlaubt ist. Wer sich für ein Pflegeheim entscheidet und Haustiere mitbringen möchte, sollte das Thema deshalb unbedingt vorher mit der Hausleitung besprechen. Nur so können Sie sicher sein, dass Sie Ihr Haustier tatsächlich mitbringen dürfen.

Tipp: Wenn Sie bei der Hausleitung nachfragen, sollten Sie gute Argumente vorbereiten. Erklären Sie genau, warum die Mitnahme Ihres Haustiers für Sie so wichtig ist!

Warum sind Haustiere manchmal nicht erlaubt?

In einigen Pflegeheimen verbietet die Hausordnung das Halten von Haustieren. Weitere mögliche Gründe für ein Haustier-Verbot können zum Beispiel sein:

  • Das Haustier ist zu laut
  • Das Haustier ist zu groß
  • Das Haustier ist ein hygienisches Problem
  • Das Haustier ist eine Gefahr für Mitbewohner
  • Die räumlichen Bedingungen passen nicht zum Haustier
  • Die Pflege des Haustieres kann nicht gewährleistet werden

Die gute Nachricht? Früher war es selten erlaubt, ein Tier mitzubringen – heutzutage erlauben aber immer mehr Pflegeheime die Mitnahme.

Welche Haustiere haben die besten Chancen?

Alle Tiere mit wenig Pflegeaufwand haben grundsätzlich gute Chancen, in Pflegeheimen erlaubt zu sein. Dazu gehören zum Beispiel Kleintiere wie Fische, Vögel oder Echsen. Bei den beiden beliebtesten Haustieren ist es nicht ganz so einfach:

  • Katzen sind zwar pflegeleicht und hygienisch, benötigen aber viel Auslauf und streunen gerne herum. Außerdem gibt es viele Menschen mit Katzenhaarallergie.

  • Hunde brauchen viel Aufmerksamkeit und Pflege. Außerdem muss geklärt gehen, wer mit dem Hund regelmäßig „Gassi“ geht und wer es bei Krankheit des Besitzers übernimmt. Wenn die pflegebedürftige Person artgerechte Betreuung des Hundes nicht gewährleisten kann, wird das Haustier vermutlich nicht erlaubt sein. Schließlich darf der Tierschutz nicht vernachlässigt werden.

Was sind Tierbeauftragte?

In vielen Pflegeeinrichtungen gibt es mittlerweile sogenannte Tierbeauftragte. Diese kümmern sich um die Beschaffung von Nahrung und Reinigungsmittel für die Tiere – und können in einigen Fällen sogar die medizinische Betreuung der Haustiere übernehmen. Erkundigen Sie sich in Ihrer Pflegeeinrichtung, ob es einen Tierbeauftragten gibt.

Exkurs: Haustiere für pflegebedürftigen Menschen

Für ein Haustier zu Hause brauchen Sie natürlich keine Erlaubnis. Sie sollten aber bedenken, dass Haustiere bestimmte Hygieneanforderungen haben. Sie müssen gewährleisten, dass das Tier gefüttert, gesäubert und ausreichend Aktivität bekommt (Gassi gehen bei Hunden). Wenn Sie das nicht selbst machen können, kann eventuell ein Nachbar, Putzfrau oder ein Verwandter helfen. Alternativ gibt es auch Pflegedienste mit Haustierservice.

Übrigens: Sollten Sie ein neues Tier in Ihrem Zuhause aufnehmen wollen, können Tierheime und lokale Tierschutzvereine helfen. Dort gibt es viele Vierbeiner, die sich über ein neues Zuhause freuen.

Schlusswort

Speziell geschulte Vierbeiner zum Besuch von Menschen in Pflegeeinrichtungen gibt es schon länger. Mittlerweile gibt es aber auch immer mehr Pflegeeinrichtungen, bei denen Pflegebedürftige ihre Haustiere mitbringen können. Deshalb sollten Sie vor der Wahl Ihres Pflegeheims unbedingt nachfragen, wie das Thema Haustiere geregelt ist. Begründen Sie dabei auch, warum die Mitnahme Ihres Haustieres wichtig für Sie ist – zum Beispiel aufgrund der beruhigenden und positiven Wirkung.

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