Checkliste: Krankenhausaufenthalt planen - stressfrei in 5 Schritten

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2021-04-26

letzte Änderung:

2023-01-09

Was brauchen Sie für einen Krankenhausaufenthalt? Was sollten Sie vorher unbedingt erledigen? In unserem Artikel erfahren Sie, wie Sie Ihren Krankenhausaufenthalt mit einer Checkliste in 5 übersichtlichen Schritten planen.

Krankenhausaufenthalt

Schritt 1: Vorbereitungen treffen

Sie haben die Einweisung für ein Krankenhaus erhalten? Dann sollten Sie nun entsprechende Vorbereitungen treffen, damit Sie Ihre Zeit im Krankenhaus mit einem ruhigen Gewissen verbringen können. Folgende Punkte sind dabei besonders wichtig:

  • Informieren Sie Ihre Familie, Angehörige oder Freunde über den bevorstehenden Krankenhausaufenthalt. Denken Sie außerdem an Ihren Arbeitgeber, den Sie ebenfalls frühzeitig informieren sollten. Dazu sind Sie als Arbeitnehmer sogar verpflichtet

  • Kümmern Sie sich um die Versorgung Ihrer Familie. Alleinerziehende sollten die Kinder beispielsweise rechtzeitig bei Angehörigen oder Freunden unterbringen oder sich anderweitig Unterstützung holen. Eventuell möchten Sie während Ihrer Abwesenheit auch eine Haushaltshilfe beauftragen.

  • Denken Sie an Haustiere und Pflanzen. Sie sollten einer Vertrauensperson oder Ihrem Nachbar einen Wohnungsschlüssel hinterlassen, damit dieser sich um Haustiere und/oder Pflanzen kümmern kann. Außerdem kann die Vertrauensperson Ihren Briefkasten leeren.

  • Prüfen Sie Ihre Konten. Haben Sie ausreichend Geld auf dem Konto, um laufende Kosten während Ihrem Krankenhausaufenthalt zu decken? Denken Sie vor allem an Miete, Strom, Gas, Telefon, Internet und Mitgliedschaften.

  • Sagen Sie alle Termine während Ihrem Krankenhausaufenthalt ab. Wenn Sie Termine verschieben, sollten Sie sich ausreichend Zeit zur Erholung nach dem Krankenhausaufenthalt gewähren. Planen Sie also keine Termine unmittelbar danach – rund zwei Wochen Zeitpuffer sind empfehlenswert.

  • Verfassen Sie eine Patientenverfügung. So sichern Sie sich für den Notfall ab und können vorher festlegen, wie Sie bei Geschäftsunfähigkeit behandelt und gepflegt werden möchten. Warum das so wichtig ist? Nur mit einer Patientenverfügung behalten Sie in jedem Fall Selbstbestimmung! Nehmen Sie die Patientenverfügung mit ins Krankenhaus oder informieren Sie eine Vertrauensperson über den Aufbewahrungsort.

Schritt 2: Bereiten Sie Ihre Dokumente vor

Für einen Krankenhausaufenthalt sind eine Reihe von Unterlagen notwendig. Welche Unterlagen Sie genau brauchen, kann sich je nach Behandlung und Krankenhaus unterscheiden – im Folgenden stellen wir Ihnen einige der wichtigsten und häufigsten Dokumente vor. Am besten erkundigen Sie sich aber bei Ihrem Krankenhaus oder Arzt, welche Dokumente in Ihrem Fall tatsächlich nötig sind.

Unterlagen für das Krankenhaus:

  • Bei den Unterlagen für das Krankenhaus geht es vor allem um Formalitäten, Kontaktpersonen und Versicherungen.
  • Personalausweis
  • Krankenkassenkarte oder Klinik-Card
  • Einweisungsschein (für einen stationären Klinikaufenthalt)
  • Überweisungen (für einen ambulanten Klinikaufenthalt)
  • Angaben zur Privatkrankenversicherung
  • Kontakt Ihres Hausarztes
  • Kontakt Ihrer Vertrauensperson
  • Eventuelle Zuzahlungsbefreiung Ihrer Krankenkasse
  • Eventuelle Kostenübernahme vom Sozialamt
  • Patientenverfügung
  • Angaben zur Berufsgenossenschaft (bei Arbeitsunfall)

Tipp: Bitten Sie das Krankenhaus, bei einem Notfall Kontakt zu Ihrer Vertrauensperson aufzunehmen. Dann können Angehörige und Freunde Sie während Ihrem Aufenthalt außerdem mit persönlichen Gegenständen versorgen oder Gegenstände abnehmen, die Sie nicht mehr benötigen.

Unterlagen für den Arzt:

Ihrem Arzt können Sie die Behandlung mit verschiedenen Dokumenten erleichtern. Je besser Ihr Arzt Sie und Ihre Krankengeschichte kennt, desto präziser wird die Behandlung gelingen. Außerdem können so Komplikationen verhindert werden, zum Beispiel bei Einnahme von Medikamenten oder Allergien.

  • Laborbefunde
  • Röntgenbilder
  • Voruntersuchungsbefunde
  • Berichte über Vorerkrankungen
  • Medikamente und Einnahmenplan
  • Berichte über frühere Krankenhausaufenthalte
  • Impfpass
  • Allergiepass
  • Röntgenpass
  • Organspendeausweis
  • Herzschrittmacherausweis
  • Diabetikerausweis

Pflegebedürftige Patienten sollten außerdem die Kontaktdaten des Pflegedienstes oder der Pflegeeinrichtung mitbringen.

Schritt 3: Die passende Krankenhauskleidung wählen

Für einen längeren Krankenhausaufenthalt brauchen Sie passende Kleidung. Komfort ist dabei das A und O. Praktische und weite Kleidung eignet sich auch besser, wenn Ihnen nach der Behandlung Verbände angelegt werden.

  • Pyjama oder Schlafsachen
  • Genügend Socken und Strümpfe
  • Genügend Unterwäsche
  • Hausschuhe oder Slippers
  • Bademantel
  • Sportbekleidung für Krankengymnastik

Tipp: Setzen Sie auf kochfeste Wäsche. Es kann zum Beispiel passieren, dass beim Blutabnehmen Blut auf Ihre Kleidung gelangt. Das ist kein Problem solange die Kleidung bei hohen Temperaturen gewaschen werden kann.

Schritt 4: Kosmetik und Toilettenartikel packen

Toilettenartikel und weitere Gegenstände sind für einen längeren Krankenhausaufenthalt ebenfalls sinnvoll. Die meisten Krankenhäuser sind nur mit dem Nötigsten ausgestattet. Beim Packen dieser Artikel steht Ihr Wohlbefinden und Hygiene im Vordergrund.

  • Handtücher & Waschlappen
  • Zahnbürste und Zahnpasta
  • Shampoo und Duschgel
  • Kamm und Haarbürste
  • Rasierutensilien
  • Gesichtscreme
  • Nagelschere
  • Deodorant
  • Haarfön
  • Tampons oder Binden
  • Seife
  • Handspiegel

Schritt 5: An Unterhaltungsgegenstände denken

Langweile ist bei längeren Krankenhausaufenthalten vermutlich nur eine Frage der Zeit. Nehmen Sie deshalb Dinge mit ins Krankenhaus, die Sie beschäftigen und ablenken.

  • Bücher und Zeitschriften
  • Laptop
  • Tablet
  • Smartphone
  • Rätselhefte
  • Bastelmaterialien
  • Papier und Buntstifte
  • Stricksachen

Die Handynutzung in Krankenhäusern ist übrigens nicht einheitlich geregelt. Einige Krankenhäuser erlauben die Nutzung des eigenen Smartphones, andere dagegen haben ein striktes Handyverbot (vor allem in der Akutmedizin oder auf der Intensivstation). Das liegt vor allem an der elektromagnetische Strahlung (EMV), die Smartphones ausstrahlen. Klären Sie deshalb vorab, ob die Handynutzung in Ihrem Falle tatsächlich möglich ist.

Wichtig: Denken Sie außerdem an Dinge wie Ihre Brille, Kontaktlinsen, Hörgeräte, Gehstöcke und andere Alltagshilfen.

Was Sie außerdem wissen sollten

Sie sollten den ungefähren Ablauf einer Krankenhauseinweisung kennen:

Zunächst stellt Ihr Arzt fest, dass ein Krankenhausaufenthalt notwendig ist. Dann erhalten Sie einen Aufnahme- oder Einweisungsschein, der wichtige Informationen über Ihre Erkrankung/Beschwerden und die nötige Behandlung enthält.

Außerdem empfiehlt Ihnen Ihr Hausarzt wahrscheinlich ein passendes Krankenhaus. Wenn eine Operation ansteht, erfahren Sie auch, welche Gewohnheiten Sie umstellen und was Sie vor der Operation vermeiden sollten (zum Beispiel das Trinken von Alkohol).

Sobald Sie den Aufnahme- oder Einweisungsschein erhalten haben, sollten Sie beim Spital Ihrer Wahl anrufen. Dort wird Ihnen am Telefon alles Weitere erklärt –und Sie erfahren vermutlich auch, welche Dokumente Sie bei der Einweisung mitbringen sollten.

Schlusswort zum Krankenhausaufenthalt

Ein Krankenhausaufenthalt sollte gut vorbereitet sein. Mit unserer Checkliste behalten Sie alles im Blick und werden nichts vergessen. Wenn Sie noch keine Patientenverfügung haben, können Sie sich Ihre Patientenverfügung hier kostenlos erstellen lassen. Wir wünschen Ihnen ein gutes Gelingen beim Planen und einen angenehmen Krankenhausaufenthalt!

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