Checkliste: So planen Sie Ihre eigene Beerdigung

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2019-07-29

letzte Änderung:

2023-01-09

Ist das die gruseligste Checkliste aller Zeiten? Vielleicht – für viele Menschen ist sie aber unfassbar wichtig. Wir zeigen Ihnen, wie Sie sich auf Ihren Tod vorbereiten und die eigene Beerdigung planen.

Beerdigung

Warum ist eine Planung wichtig?

Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass Sie kurz vor Ihrem Tod geistig nicht mehr ganz so fit sind? Wahrscheinlich höher, als Sie es wahrhaben möchten. Deshalb ist es für jeden Menschen sinnvoll, sich frühzeitig mit dem eigenen Tod zu beschäftigen und die eigene Beerdigung zu planen. Am besten setzen Sie sich damit bereits in der Mitte Ihres Lebens auseinander – und nicht erst auf der Zielgraden.

Bedenken Sie auch: Ihre Angehörigen erleben nach Ihrem Tod eine schwere Phase. Sich in einem Zustand der Trauer und Verzweiflung noch um die Beerdigung zu kümmern, ist nicht leicht – schließlich gibt es bei einer Beerdigung viele wichtige Details zu beachten.

Wenn Sie die Planung vorher selbst übernehmen, nehmen Sie Ihren Angehörigen eine schwere Last von den Schultern.

Wie stellen Sie sich Ihre Beerdigung vor?

Die Beerdigung: 7 grundlegende Entscheidungen

  • 1. Die Bestattungsart
    Wie möchten Sie bestattet werden? Ob Feuerbestattung, Erdbestattung oder Seebestattung: Werden Sie sich über Ihre Wünsche bewusst und sprechen Sie mit Ihren Angehörigen. Eine anonyme Bestattung oder eine Diamantbestattung sind weitere Möglichkeiten.

    Tipp: Sie können die Art Ihrer Bestattung auch in Ihr Testament schreiben. In jedem Fall ist es empfehlenswert, mit Ihren Angehörigen darüber zu sprechen.

  • 2. Der Sarg
    Wie möchten Sie ruhen? Bereits zu Lebzeiten können Sie sich einen Sarg oder eine Urne aussuchen. Das ist sinnvoll, weil Hinterbliebene sich damit oftmals besonders schwer tun.

    Tipp: Wenn Sie Angehörigen die Wahl des Sargs überlassen, legen Sie zumindest Ihre groben Wünsche fest. Dazu gehören vor allem Farbe, Dekor und Fertigungsart (was für ein Material soll es sein?).

  • 3. Die Grabstätte
    Wo möchten Sie bestattet werden? Klassisch auf dem Friedhof oder zum Beispiel in einem Friedwald? Auf einem Friedhof können Sie außerdem eine genaue Grabstelle mit der Friedhofsverwaltung wählen. Vielleicht möchten Sie auch in der Nähe von verstorbenen Familienmitgliedern Ruhe finden? Dann können Sie zwischen einem Gemeinschafts- und einem Einzelgrab wählen.

  • 4. Der Grabstein
    Was für einen Grabstein wünschen Sie? Wie groß soll er sein, was für ein Material möchten Sie und was soll auf dem Grabstein stehen? All das können Sie bei einem Steinmetz Ihrer Wahl vorab festlegen.

  • 5. Die Musik
    Was für eine Musik soll auf Ihrer Beerdigung spielen? Wünschen Sie überhaupt eine musikalische Begleitung? Einige Menschen entscheiden sich für eine stille Beerdigung. Wer Musik möchte, kann eine Kapelle oder ein Orchester engagieren – oder einfach bestimmte Musikstücke per MP3 abspielen lassen. Auch Kirchenchöre sind möglich.

    Tipp: Wenn Sie Musik auswählen, sollten Sie den genauen Titel und Interpret angeben – ansonsten sind Verwechslungen möglich. Sie können auch genau festlegen, wann Sie welche Musik wünschen.

  • 6. Die Trauerrede
    Möchten Sie eine Trauerrede für Ihre Beerdigung? Wenn das der Fall ist, können Sie Ihre Trauerrede entweder zu Lebzeiten selbst schreiben oder diese von Freunden oder Bekannten verfassen und vortragen lassen.

  • 7. Die Gäste
    Möchten Sie eine öffentliche oder eine private Beerdigung? Gibt es Menschen, die auf Ihrer Beerdigung unerwünscht sind? Das sollten Sie vorher festlegen.

    Tipp: Denken Sie außerdem an Ihr Totenkleid – vielleicht haben Sie eine bestimmte Lieblingskleidung? Vielleicht gibt es bestimmte Gegenstände, die Sie mit ins Grab nehmen möchten?

3 wichtige Tipps vor Ihrem Tod

  • Regeln Sie materielle Dinge
    Wenn Sie mit der gesetzlichen Erbfolge nicht übereinstimmen, ist ein Testament sinnvoll. Wir empfehlen, dass Sie bereits vorher mit Ihren Erben reden, um Missverständnisse und Streitereien nach Ihrem Tod zu vermeiden.

    Übrigens: Warum überhaupt auf den Tod warten, um Ihre Wertgegenstände abzugeben? Sie können Familie oder Freunde bereits zu Lebzeiten mit Erbgeschenken überraschen – dann nehmen Sie den Dank selbst entgegen und die Beschenkten bekommen neben dem Erbstück eine besondere Erinnerung an Sie.

  • Hinterlassen Sie Wissen
    Was könnte Ihre Nachfahren interessieren? Was für ein familiäres Wissen können Sie hinterlassen? Schreiben Sie auf, was Sie über Ihre Eltern, Großeltern und andere Angehörige wissen. Eine solche Hinterlassenschaft kann für Ihre Nachkommen irgendwann wertvoller als jedes materielle Erben werden!

  • Sorgen Sie für würdevolles Sterben
    Ärzte müssen alles tun, um Ihr Leben zu verlängern – es sei denn, Sie verfassen eine entsprechende Patientenverfügung. Mit einem solchen Dokument können Sie zum Beispiel vorher festlegen, wann die Geräte abgestellt werden sollen. Oder palliative Behandlungen grundsätzlich der Intensivmedizin vorziehen.

Fazit

Die eigene Beerdigung zu planen gehört sicher nicht zu den angenehmsten Dingen im Leben. Tun Sie es trotzdem und entlasten Sie Ihre Angehörigen! Mit unseren 7 grundlegenden Entscheidungen für Ihre Beerdigung und 3 Tipps vor Ihrem Tod decken Sie die wichtigsten Punkte garantiert ab.

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