Barrierefreies Bad: Die wichtigsten Fragen und Antworten

Patientenverfügung.digital

erstellt am:

2022-11-21

letzte Änderung:

2022-11-27

Wer im Alter zu Hause leben möchte, ist häufig auf ein barrierefreies Bad angewiesen. Wir beantworten Ihnen die wichtigsten Fragen zum Thema – und verraten, welche Zuschüsse für den Umbau möglich sind.

barrierefreies Bad

Warum ist ein barrierefreies Bad sinnvoll?

Ob rutschige Bodenbeläge, scharfe Kanten oder Schwellen in der Dusche: Ein gewöhnliches Bad bietet viele Barrieren und Gefahren, die für bewegungseingeschränkte Menschen nicht immer alleine überwindbar sind. Mit einem Umbau in ein barrierefreies Bad baut man diese Hürden ab und bringt bei Bedarf zusätzliche Hilfen an. So kann sich der Betroffene auch im Alter selbstständig im Bad bewegen.

  • Ein barrierefreies Badezimmer ermöglicht ein selbstständiges Leben im eigenen Zuhause – und bietet Sicherheit für die Zukunft.

  • Zusätzliche Hilfen erhöhen die Sicherheit im Bad. Von Haltegriffen über Anti-Rutsch-Böden bis zu barrierefreien Armaturen.

  • Ein barrierefreies Bad bietet häufig mehr Platz. So kann man sich nach einem umfangreichen Umbau selbst mit einem Rollator oder Rollstuhl problemlos im Bad bewegen.

Was gehört zu einem barrierefreien Badezimmer?

Grundsätzlich haben Sie zwei Möglichkeiten: Das Bad mit gezielten Maßnahmen an den Bewohner anpassen – oder mit einer Komplettsanierung wirklich alles verändern. Auf Wunsch können Sie dann sogar die Raumaufteilung ändern!

Hier sind einige der häufigsten Umbauten im Überblick:

  • Halte-und Stützgriffe
    Halte- und Stützgriffe bieten mehr Orientierung und Sicherheit. Sie können die Griffe zum Beispiel in der Dusche, neben dem WC oder am Waschbecken anbringen. Griffe sind überall dort sinnvoll, wo ein sicherer Stand wichtig ist!

  • Starke Farbkontraste
    Unterschiedliche Farben im Badezimmer können bei Sehproblemen helfen. So lassen sich bestimmte Elemente im Badezimmer schneller erkennen. Das bietet Orientierung, Sicherheit und Wohlbefinden.

  • Barrierefreie Dusche
    Eine barrierefreie Dusche minimiert das Sturzrisiko. Das gelingt vor allem, indem die Dusche schwellenlos und rutschfest ist. Auch Sitzmöglichkeiten in der Dusche (Duschhocker oder Duschstühle) können sinnvoll sein.

  • Barrierefreie Badewanne
    Eine barrierefreie Badewanne hat häufig einen begehbaren Einstieg durch eine Tür. Wem eine Badewanne trotzdem zu umständlich ist, kann auch auf eine Sitzbadewanne umrüsten. Dann ist Baden weiterhin möglich – allerdings nur im Sitzen, was die Sicherheit erhöht.

  • Barrierefreies WC
    Ein barrierefreies WC erleichtert den Toilettengang. Möglich machen das zum Beispiel spezielle Toilettenschüsseln, Halte und Stützgriffe, WC-Rückenstütze oder eine einfach erreichbare WC-Spülung. Auch für Rollstuhlfahrer kann eine barrierefreie Toilette problemlos nutzbar sein.

Achtung! Bevor Sie Ihr Bad umbauen, müssen Sie sich unbedingt die Erlaubnis Ihres Vermieters holen. Halten Sie die Einverständnis am besten schriftlich fest, um auf der sicheren Seite zu sein.

Was kostet ein barrierefreies Badezimmer?

Die Kosten für ein barrierefreies Badezimmer variieren je nach Umbau. Wenn Sie beispielsweise nur Halte- und Stützgriffe möchten, können 100 bis 1.000 Euro ausreichen. Der Umbau von Wanne zu Dusche ist dagegen ab etwa 4.000 Euro möglich. Eine Badewannentür ist ab 1000 Euro zu haben und eine komplette Badsanierung ist ab 10.000 Euro möglich. Beachten Sie, dass diese Zahlen lediglich ungefähre Richtwerte sind.

Tipp: Wenn Sie Ihr Bad barrierefrei umbauen, sollten Sie vorausschauend planen. Lieber mehr umbauen als zu wenig! So vermeiden Sie, dass ein paar Jahre später noch einmal teurere Umbauten nötig werden.

Welche Zuschüsse gibt es?

Sie müssen den barrierefreien Umbau Ihres Badezimmers nicht komplett selbst bezahlen. Es gibt verschiedene Fördermöglichkeiten:

  • KfW-Förderung
    Die Kreditanstalt für den Wiederaufbau (KfW-Bank) vergibt einen Zuschuss von maximal 6.250 Euro für verschiedene Maßnahmen zum Abbau von Barrieren. Für den Zuschuss müssen Sie weder ein bestimmtes Alter noch eine Pflegebedürftigkeit haben. Zudem können Sie einen zinsgünstigen Kredit für den Umbau von der KfW bekommen.

Wichtig: Der Zuschuss der KfW-Bank ist nur möglich, wenn Sie mit dem Umbau noch nicht begonnen haben. Der Zuschuss ist nicht rückwirkend möglich!

  • Pflegekasse
    Wer einen anerkannten Pflegegrad hat, kann bei der Pflegeversicherung einen Zuschuss für sogenannte „wohnumfeldverbessernde Maßnahmen“ beantragen. Wenn dieser bewilligt wird, ist ein Zuschuss von bis zu 4.000 Euro möglich. Sowohl Komplettsanierungen als auch kleinere Umbauten wie von Badewanne zu Dusche zählen als Wohnumfeldverbesserungen.

  • Krankenkassen
    Ob Stützklappgriffe, Toilettensitzerhöhung oder Badewannenlift: Auch Krankenkassen können bei bestimmten Hausmitteln helfen, wenn es ein anerkanntes Hilfsmittel ist. Für mehr Informationen, kontaktieren Sie Ihre Krankenkasse am besten direkt.

Schlusswort

Ein barrierefreies Bad ist für viele Menschen im Alter wichtig. Es ermöglicht Selbstständigkeit trotz Bewegungseinschränkung – und erhöht die Sicherheit, indem Stolpergefahren minimiert werden. Dank KfW-Förderung, Pflegekassen und Krankenkassen können Sie sich den barrierefreien Umbau mindestens teilweise finanzieren lassen.

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